Serie: Bilder aus der Wachau.

 

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Ruine Weitenegg mit Stift Melk.

Das Donautal zwischen Melk und Krems, zwei Klöstern in Oberösterreich, heißt die Wachau. Hier ist das Tal des Stroms von so großartiger Schönheit, daß es in deutschen Landen nur mit dem Raingau verglichen werden kann. Die Ruine Weitenegg mit dem fast gegenüberliegenden Kloster Melk ist die triumphale Eingangspforte dieser Strecke. Das malerische zinnengekrönte Weitenegg war einst der Sitz der Kuenringer, der gefürchtetsten Raubritter der Wachau, die der Volksmund die "Hunde von Kuenring" nannte. Von fern her grüßt der majestätische Bau vom Melk, dessen prunkende Barockfassade auf einem 60 Meter hohen Felsen über der Donau thront.

Ruine Aggstein.

Einem Adlerhorst vergleichbar liegt die trotzige Burgruine Aggstein auf einer scharfkantigen Felsspitze. In unvergleichlicher Ruhe zieht tief drunten der Donaustrom seine Windungen. Auch hier hausten einst die gefürchteten Raubritter, die "Hunde von Kuenring". Es war ihre stärkste Burg, schier unbezwinglich, denn nach allen Seiten stürzen die Felswände 300 Meter senkrecht hinab. Nur auf einem ganz schmalen Felsrücken, über zwei scharf eingeschnittene Schluchten hinweg, ist das Felsennest zugänglich. "Nur der einstürzende Himmel wird die Burg bezwingen können" schrieb ein alter Chronist. Dennoch aber wurde sie in den Türkenkriegen erobert und seit bald 400 Jahren ragen nur noch die stolzen Trümmer in die Lüfte.

Spitz mit Ruine Hinterhaus.

Von dem Donaustädtchen Spitz sagt der Volksmund, daß auf seinem Marktplatz tausend Eimer Wein wachsen. Die erklärung des Scherzwortes lautet, daß die Häuser von Spitz sich um den Weinberankten Burgberg - von den wir hier herabschauen - scharen, wie um einen Marktplatz. Der ältere Teil des Ortes schmiegt sich um die entzückende hochgebaute Pfarrkirche in Gotischem Stil, deren beheimateter Turm das Wahrzeichen der Stadt ist. Im Hintergrund erhebt sich der Jauerling, der größte Berg der Wachau, berühmt durch seine unvergleichliche Aussicht auf die schneebedeckte Kette der österreichischen Alpen. Von einem Vorberg grüßt die würfelförmige Ruine Hinterhaus.

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St. Michael in der Wachau.

St. Michael ist der älteste Ort der Wachau. Fast 500 Jahre schon spiegelt sich der festgefügte, Wehrhafte Kirchturm der uralten Pfarrkirche in der Weiten des Donaustroms. Schon zur Zeit Karl des Großen sind hier die ersten Befestigungen angelegt worden und noch heute zeugt die alte Stadtmauer und ein massiver Rundturm mit engen Schießscharten von der einstigen kriegerischen Bestimmung des Fleckens. Damals war St. Michael der wichtigste Punkt der Wachau. Heute freilich ist das kleine, nur aus wenigen Häusern bestehende Dörfchen längst von anderen Siedlungen überflügelt.

Dürnstein.

Man hat Dürrenstein eine Wachau im Kleinen genannt. Stadt und Dorf, Burg und Kloster, weinbewachsene Hänge und trotziges Felsgezack - alles das bedeutet der Name Dürnstein, diese Perle der Wachau, dieses Kleinod! Die traurigen Trümmer der mächtigen Ritterburg haben eine große Vergangenheit. Hier ist zur Zeit der Kreuzzüge Richard Löwenherz, der stolze König von England, gefangengehalten und vor aller Welt verborgen worden. Niemand wußte, in welchem Verlies er schmachtete. Da fand ihn sein Sänger Blondel. Vor allen Burgen Österreichs sang er sein Lied, bis ihm endlich von Dürnstein herab sein Herr mit einem zweiten Vers antwortete.

Krems und Stein mit Stift Göttweig.

Dort wo die Donau aus den sonnendurchglühten Weinbergen der Wachau hinaustritt in das flache Land des Tullner Feldes, liegt anmutig an die Höhen geschmiegt die alte Stadt Krems. Heut ist sie zusammengewachsen mit den alten Häusern des Städtchens Stein. "Krems und Stein sind drei Orte" sagt der Volksmund und er hat recht. Denn die Vorstadt Und verbindet beide Städte.* Das Uralte, Benediktinerstift Göttweig wird auf der gegenüberliegenden Berghöhe sichtbar. Der Burgartige, mit Riesentoren und gewaltigen Ecktürmen versehene Klosterbau ist das letzte stolze Denkmal der unvergleichlich schönen Wachau.

* Der Text so vom Original übernommen