Serie: Blumen

  

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Heckenrose (Rosa canina)

An Feldrainen, im Gebüsch und im Walde finden wir die Hecken- oder Hundsrose. Wie uns schon der Name sagt, bildet dieses Gewächs draußen in der Natur undurchdringliche Hecken. Die spitzen Stacheln sind Auswüchse der Rinde und brechen sehr leicht ab. Die Naturforscher behaupten, die Pflanze wolle mit den scharfen Waffen Schnecken und Raupen von den saftigen Blättern und die Mäuse von den roten Früchten, den Hagebutten, abhalten. Die Heckenrose ist Stammutter der tausend edlen Rosenarten, die Gärtner. Kunst gezüchtet hat. Aus den Blütenblättern dieser Pflanzen gewinnt man eines der edelsten Stoffe für die Parfümerie, das Rosenöl.

Flieder (Syringa vulgaris)

Der Flieder gehört zu den Sträuchern, die man wegen der herrlich duftenden, farbenprächtigen Blüten gern in unseren Gärten anpflanzt. Die wohlriechenden Gebilde werden infolge ihres Reichtums an Honig von den Insekten aufgesucht. Der Strauch wirft die schöngeformten Herzblätter im Herbst ab; er wird dagegen in seiner Heimat, dem südl. Europa, zu den immergrünen Gewächsen gezählt. Die Verbreitung des Flieders geschieht durch Samen oder Schößlinge. Eine andere Bezeichnung für diese Pflanze, die man zuweilen hört - der Hollunder - ist falsch. Der Flieder wird neben dem Liguster u. d. Esche zu den Oelbaumgewächsen gerechnet.

Himmelschlüssel (Primula officinalis)

Wenn die goldenen Sterne des Himmelschlüsselchens im grünen Wiesenteppich aufleuchten, dann ist der Frühling eingezogen. Primula (= lat.) bedeutet die kleine erste. In dem kräftigen unterirdischem Wurzelstock sind reiche Nahrungsstoffe für das Wachstum in so früher Jahreszeit aufgespeichert. Die Blüten enthalten viel Staub und Honig und sind natürlich von den Bienen und Hummeln heiß begehrt. Die bekannte Primelart, das Gartenaurikel, ist durch die Kreuzung zweier Alpenhimmelschlüssel gezogen worden.

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Hyazinthe (Hyacintus orientalis)

Von der griechischen Halbinsel soll diese farbenprächtige Lilienart zu uns gekommen sein. Sie strömt einen starken, köstlichen Duft aus, der es vielen Menschen unmöglich macht, die schönen Blütenpflanzen im Zimmer zu halten. Wenn die einzelne Blume auch zierlich gebaut ist, so ergibt doch die Anhäufung der zahlreichen Sternchen ein anmutiges, farbiges Bild. Mit den Zwiebeln der Hyazinthen betreibt man namentlich in Holland ein ausgedehntes Handelsgeschäft. Die Zwiebel wird im Frühjahr meist in Gläsern zwischen den Doppelfenstern zur Entfaltung gebracht.

Narzisse (Narcissus poeticus)

Die Narzissen bilden eine eigene Pflanzenfamilie, die in verschiedenen Spielarten auftritt Aus dem Gebiete des Mittelmeeres kam die weiße echte Narzisse zu uns. Hier sind die Blütenblätter unten zu einer Röhre zusammengewachsen, welcher ein feiner Duft entströmt. Der obere Blütensaum hat einen schönen scharlachroten Rand. Am meisten aber treffen wir in unseren Gärten die gelbe Narzisse an. Sie kommt auf den Wiesenhängen mancher deutscher Gebirge sogar wild vor. Diese große gelbe Art wird von allen Insekten besucht, aber in die dünne Röhre der echten weißen Narzisse kann nur der Schmetterling mit seinem langen Sagrüssel gelangen.

Krokus (Crocus vernus, Crocus sativus)

Die Krokusblumengehören zu den hübschen bunten Zwiebelgewächsen, die uns im Frühjahr nach den Schneeglöckchen mit zuerst im Garten erfreuen. Der zarte lila Blütenkelch des Frühlingskrokuschens ist besonders edel geformt. Er öffnet sich nur, wenn die Sonne scheint, bei Regenwetter und in der Nacht bleibt er geschossen. In dieser Form und auch als weiße Spielart bedeckt die Blume die Wiesen und Alpen. Das gibt einen Anblick von unbeschreiblicher Schönheit. Da man aus dem Blütenstaub der gelben Krokusart eine wichtige Backfarbe (= Safran) herstellt, wird der Crocus sativus in manchen Gegenden im Großen auf den Feldern angebaut.