Es hatt' ein Bürger ein schönes Haus,

doch wohnt ein Kobold darin.

Der spukt' und fuhr mit Saus und Gebraus

Drin um und daher und dahin.

Drum hatten Weihwedel und Spruch

Vielfältig den Quälgeist verkreuzet;

Doch ihm war, nur schlimmer gereizet,

Kein Spruch, kein Wedel genug.

Drob seufzet der Meister zu seiner Frau

"Mein Schatz, was fangen wir an?

Durch Wedel und Spruch, ich seh' es genau,

Ist nichts mit dem Kobold getan.

Doch in dem besessenem Haus,

Von Netzen und Satans umstricket,

Täglich gekneipt und gezwicket,

Man hält es nicht länger mehr aus!

So dünkt es mich also das Allerbest,

Dass man ihn versenkt und verbrennt

Zusammt mit dem ganzen höllischen Nest,

So hätte das Leiden ein End';

Und nehmen ein Beutelchen Geld,

Davon wir ein übriges haben.

Und zögen von dannen, nach Schwaben

Wofern es, mein Schatz, dir gefällt."

Spricht also Frau Martha zu ihrem Mann:

"Mein Schatz, wie du sagest, es sei!

Man zieht sich so heimlich nicht aus noch an,

Huckt gleich der Satan dabei.

Drum brenn' er der höllische Geist!

Gleich pack' ich, je eher je besser,

den Bettsack, die Koffer, die Fässer,

Und morgen, so Gott will, gereist."

An selbigem Abend, mit eigener Hand,

Bevor sich's der Kobold versäh',

Schiebt also der Meister den Kohlenbrand

Ins Haus, und es brennt in die Höh;

Und wie es recht prasselt und kracht

Und brennt bis zur äussersten Spitze,

Da schwenkt er töricht die Mütze:

"Gottlob, nun ist es vollbracht!"

Drauf klettert er ruhig zu seiner Frau,

Die Kinder bewickelt mit Stroh,

Hinan auf die Fuhre beweglichen Bau,

Und fort geht's mit Hüh! und mit Hoh!

Man spottet des Geistes und schreit:

"Adieu, Gevatter! wir reisen!"

Und kürzt mit plaudern und Speisen

Die Weile der nächtlichen Zeit.

Doch bald nahm die Kälte sehr überhand,

Und eines nach dem andern verstummt,

Sass still und rührte nicht Fuss noch Hand,

Blaunäsig und steif und vermummt.

Da brummt ein Bekannter im Bass;

"Wenn wir nicht wären entronnen,

dann wären wir alle verbronnen!"

Der Kobold sass hinten im Fass.