Serie: Deutsche Bauernhäuser.

  

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Rheinische Winzerei.

Wer den schöner Rheingau durchwandert, wird oft saubere hellgetünchte Gebäude am Wege antreffen. Es sind Winzerein-Häuser, in denen der edle Wein gekeltert und gelagert wird. Sie sind mit Schiefer schräg gedeckt (die sogenannte rheinische Deckung), und die Fenster sind mit Holzjalousie versehen. Aus Schieferbruchstein sind auch die geräumigen Keller gebaut, die häufig tief in den Berg hinein gearbeitet sind und darum so gleichmäßige Temperatur halten.

Spreewalddorf.

Das Holz als Baumaterial tritt uns im märkischen Spreewalde entgegen. Verstreut inmitten vieler seichter Flußarme liegen aus Erlen- und Eichenholz ausgeführte Blochhäuser, von einem Stroh- oder Schilfdach überdeckt. Viele von ihnen stehen bereits mehrere hundert Jahre und blicken auf den Verkehr, der sich hier nur zu Wasser abspielt, hernieder. Die Dörfler treiben Gartenbau und Viehzucht und sind wendischen Ursprungs.

Niederdeutsches Bauernhaus.

Während in den meister Bauernhäusern Menschen und Tiere getrennt leben, vereinigt das westfälische und friesische Bauernhaus alle lebenden Wesen unter einem Dache. Der Hauptraum ist die Diele, ein mit Lehm festgestampfter Flurraum, in dem gekocht, gegessen, kurz, alle Verrichtungen vorgenommen werden, die der Haushalt bedingt. Auf die Diele münden die Türen sämtlicher Ställe und Wohnstuben; nur die Schweineställe sind außen angebracht. Über der Diele, auf dem Boden, liegt das Korn, so das der ganze Reichtum des Bauern unter einem Dach und Fach ist.

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Harzer Bergmannsdörfchen.

Die Städtchen und Dörfer des Harzes werden von einer Hauptsächlich Bergbau treibenden Bevölkerung bewohnt. Diese Beschäftigung prägt sich auch in der Bauart der Häuser aus. Dieselben sind vielfach aus Schiefer-Quadern, die zugehauen werden, ausgeführt und mit Schieferplatten zugedeckt; oft sind auch die Wände mit letzteren belegt. Um Feierabend verlassen die Bergleute die Gruben und eilen ihren niederen, aber schmucken Häuschen zu.

Herrgottschnitzer-Haus.

Die Täler und Hänge von Oberbayern werden durch freundlich ausschauende Häuschen belebt, die im unteren Geschoß aufgemauert, in den oberen Teilen dagegen in Tannenholz ausgeführt sind. Das Dach besteht aus Schindeln, die dusch schwere Feldsteine festgedrückt werden. Eine Galerie umzieht einen Teil des oberen Geschosses. Wohnt zufällig ein Bildstöckel-Schnitzer in einem solchen Hause, so gewinnt letzteres noch dadurch an malerischem Aussehen, daß der Mann seine Werke an den Wänden zur Schau aufhängt.

Altländer Bauernhaus.

Einen eigentümlichen Eindruck machen die Häuser der Bauern in der Elbniederung unterhalb Hamburg. Sie sind vom Fachwerk und Backstein aufgebaut und mit einem Strohdach gedeckt. Die einzelnen Fächer sind ornamental verziert und die Balken mit grüner Farbe gestrichen. Dieselbe Farbe schmückt die Staatstüre in der Giebelwand, die nur einen Notausgang darstellt, denn für gewöhnlich geht man durch das Hoftor. Über dem First thront das Schwanenzeichen anstelle der sonst üblichen niedersächsischen Pferdeköpfe. Die Bevölkerung betreibt ausgedehnten Obstbau.