Serie: Fangen der Tiere in der Wildnis.

  

Bild 1 Bild 2 Bild 3

Einfangen junger Wildpferde.

In neuster Zeit ist es gelungen, das Wildpferd - den Urtypus unserer heutigen Pferderassen - wieder aufzufinden. Es lebt auf den großen Steppen des Pamir-Plateau in Zentral-Asien und wird dort von den Mongolenstämmen gefangen. Dies kann aber nur mit jüngeren Tieren geschehen, da die Alttiere die Gefangenschaft nicht ertragen; sie werden deshalb abgeschossen und die Fohlen unter Zuhilfenahme zahmen Mutterstuten entführt. Man macht gegenwärtig Kreuzungsversuche mit dem Wildpferd.

Fesselung eingefangener wilder Elefanten in Oberindien.

Nachdem die wilden Elefanten aufgespürt worden sind, werden sie unter Zuhilfenahme von gezähmten, die dazu abgerichtet sind, in eingezäunte Distrikte getrieben. Die Aufgabe der gezähmten Elefanten besteht nun darin, solange mit den wilden zu schäkern, bis die Eingeborenen die ersten Fesseln angelegt haben. Letztere werden noch verstärkt und dann überlässt man den Gefangenen sich selbst. Zuerst bringen ihm die zahmen Elefanten Futter, aber es dauert geraume Zeit, bis er sich überwunden hat, um dasselbe anzunehmen.

Transport einer lebenden Boa.

Das am meisten gefürchtete Reptil Indiens ist die Riesen-Boa. Ihrer kolossalen Muskelkraft erliegen alle anderen Tiere und ihre Schnelligkeit lässt sie ihres Verfolgers spotten. Nur wenn sie gefressen hat, ist sie zu fangen. Die Eingeborenen werfen ihr während der nach dem Mahle eingetretenen Lethargie ein Tuch, in dem ein narkotisierendes Mittel enthalten ist, über den Kopf und schnüren die Schlange dann fest an einen Bambus. So wird sie lebend zu Markte getragen.

Bild 4 Bild 5 Bild 6
Ankunft junger Raubtiere in Fallen in Lahore (Indien).

Die Löwen, Tiger, Panther und andere wilde Tiere, die wir in unseren Zoologischen Gärten bewundern, sind meist ganz jung eingefangen. Nachdem man die Mutter abgeschossen hat, bemächtigt man sich der Jungen, welche sogleich in Kisten verpackt und auf geeignete Gespanne gesetzt werden, um auf diese Weise die Küste oder Eisenbahn zu erreichen. Oft sieht man so einen pittoresken Zug die indischen Städtepassieren.

Ein Bärennest in Montana.

Dass die Bären Höhlen und hohle Bäume mit vorliebe als Wohnsitze wählen, ist bekannt; weniger bekannt dürfte es sein, dass sie auch nach Art der Vögel Nester bauen. Dies tut vor allen anderen der amerikanische Barribal. Er wählt dazu einen Fels oder einen Baum, der ihm eine weite Aussicht gewährt, dort flicht er von Moos und trockenen Zweigen ein Nest. Es ist sehr schwer, sich ihm auf Schussweite zu nähern, noch schwerer of, die Jungen von ihrem unzugänglichen Wohnort herabzuholen.

Tungusische Jäger einen Trupp junger Dybofsky-Hirsche leitend.

Bei der Degeneration, welche in vielen Wildbeständen Europas herrscht, ist es dem Züchter willkommen, durch in völliger Freiheit erwachsenes Wild seinen Bestand wieder aufzukreuzen. Zu diesem Zwecke liefert das wildreiche Sibirienreichliches Zuchtmaterial. Das Jägervolk der Tungusen ist es besonders, welches unter der Leitung von Europäern im östlichen Sibirien dem Fange von Hirschen obliegt.