Serie: Geld bei verschiedenen Völkern.

  

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Steingeld von der Insel Yap.

Man könnte die Steine auf dem Bilde für Mühlsteine halten. In Wirklichkeit sind sie das Zahlungsmittel eines Stammes der Mikronesier, welcher die Insel Yap - zu den spanischen Südsee-Inseln der Karolinen gehörig - bewohnt. Wir haben hier eines der Intelligentesten australischen Völker vor uns, dessen Handelsgeist und Seefahrermut besonders gerühmt werden. Eine Ware mit diesen ungeheuren Steinen einkaufen, mag nicht immer sehr einfach sein. Geldtaschen werden die Mikronesier wohl nicht brauchen.

Muschelgeld.

In Afrika wird als Schmuck eine Kette von kleinen gelben Porzellanschnecken getragen, welche von den Negern auch als Zahlungsmittel benutzt werden. Diese Schneckengehäuse (=Kauri) stammt aus einer Inselgruppe des Indischen Ozeans (Malediven) und ist in Afrika wegen seiner Seltenheit sehr geschätzt. Aus diesem Grunde erklärt sich auch die Tatsache, dass man an den für sich wertlosen Schneckenhäusern die Bedeutung des Geldes gegeben hat, das die Farbigen sogar über die Goldmünzen stellen.

  Assyrische Metallplättchen und Barren.

Das alte Kulturvolk der Assyrer benutzte als Tauschmittel ungeprägtes Metall in Form von Platten oder Barren. Jedes Geschäft wickelte sich natürlich sehr umständlich ab, denn es musste jedesmal das Gewicht des betreffenden Metallstückes genau festgestellt werden. Behördlich gestempelte Goldbarren werden noch heute als Zahlungsmittel in den Vereinigten Staaten und in China verwendet.

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Hebräisches Ringgeld.

Die alten Juden besassen das Ringgeld. Die Münzen waren in Ringform gegossen und wurden an einem Bunde, ähnlich wie die Schlüssel verwahrt. Ähnliches Geld ist auch bei den Chinesen noch im Umlauf. In Belgien gab es geprägte 10 Cent.- Münzen,  die durchlocht waren und von den Leuten oft an der Uhrkette getragen wurden.

 

 

Papiergeld.

Der Geschäftsmann von heute, durch dessen Hände oft ungeheure Summen gehen, kann sich natürlich bei der Auszahlung der Beträge nicht des gemünzten Geldes bedienen, sondern er verwendet das Papiergeld, bei dem ein Schein oft einen grossen Wert darstellt. Nur der Staat besitzt das Recht, Papiergeld zu drucken; aber der entsprechende Wert jedes Geldscheines muss bei der Reichsbank durch Gold gedeckt sein.

Gemünztes Geld.

Seit Jahrtausenden ist bei den Kulturvölkern das gemünzte Geld als anerkanntes Tauschgut im Verkehr. Man prägte vor allem die edlen Metalle zu Münzen. Die meisten Nationen haben heute die Goldwährung eingeführt. In der Regel decken sich beim Goldstück Metall- und Geldwert, während das Silber-, Nickel- und Kupfergeld nur einen Teil des wirklichen Wertes darstellt. Das Gold hat sich infolge seines seltenen Vorkommens als geeignetes Zahlungsmittel erhalten. Es würde aber in dem Augenblicke verschwinden, sobald es einmal durch grosse Funde in seiner Bedeutung verlieren würde.