Serie: Geschütze

  

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Schleudermaschinen.

Schon das alte Kulturvolk der Perser hatte fahrbare Wurfmaschinen, Sturmdächer und Sturmbrücken-Geräte, welche vor allem im Belagerungskriege Verwendung fanden. Auch die Assyrer, Phönizier und Juden kannten die Wurfmaschinen. Von diesen haben nun wieder die Griechen und Römer gelernt, indem sie die "Ballisten", eine Art Riesenarmbrust erfanden. Als Wurfmaschinen wurden auch die "Katapulte " gebraucht, mit denen man Spieße und Brandpfeile fortschleuderte. (siehe Abbild.)

Die Steinschleuder.

Das Bild zeigt das Geschütz des Mittelalters, die Steinschleuder. Hier wird sie bei der Verteidigung einer Stadt verwendet. Die Maschine folgt den Hebelgesetzen. Ein steinbeschwerter Balken wird mit Hilfe einer Rolle gespannt und plötzlich freigegeben. Durch einen festen Anschlag wird die Drehung des Balkens unterbrochen, der Wurfstein löst sich infolge des Beharrungsvermögens aus dem Beutel und stürzt in einem Bogen mit furchtbarer Gewalt auf die angreifenden Truppen. Das Mittelalter nennt die Steinschleuder das "Gewerfe" oder den "Tribock".

Die Kanone.

Die Abbildung zeigt den Urahnen des flachschießenden Feldgeschützes. Gewiß ist die Kanone , die im Dreißigjährigen Kriege Verwendung fand, noch sehr plump. Auch die Bedienung war noch immer sehr umständlich; denn das Geschütz war ein Vorderlader und wurde mit der brennenden Lunte zur Explosion gebracht. Die Treffsicherheit mag auch nicht allzu genau gewesen sein. Sprichwörtlich ist die "Faule Grete" geworden, wohl das erste größere Geschütz des 15. Jahrhunderts

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Die Feldschlange.

Mit der Erfindung des Pulvers ging eine Umgestaltung der Waffen Hand in Hand. Die Wurfmaschinen verschwanden und an ihre Stelle traten die Geschütze. Am häufigsten wurden die Feldschlangen oder "Colubrinen" verwendet. Das waren lange Kanonen mit spitzzulaufenden Rohren. Sie erhielten sich durch zwei Jahrhunderte (15. 16. Jahrh.) Die Geschosse waren Eisenkugeln von ½ bis 10 kg Gewicht. Der Vorzug dieser Kanonen war ihre große Beweglichkeit.

Der Mörser.

Um größere Geschosse u versenden, machte sich eine Umgestaltung des Geschützrohres notwendig. Das Bild zeigt den Vorläufer des modernen Steilfeuergeschützes, den Mörser. Es handelt sich hier um ein dickwandiges kurzes Rohr, das einem starken Luftdrucke standhalten kann. Die Fortbewegungsmöglichkeit war bei diesen Geschützen allerdings sehr gering. Die Kürze der Geschossbahn wurde ausgeglichen durch die größere Gewalt des einschlagenden Geschosses.

Das Richten des Geschützes.

Auf der Abbildung werden Kanoniere bei der Arbeit dargestellt. Der Offizier im Hintergrunde gibt die Befehle. Der eine Soldat richtet das Geschütz ein und visiert auf das Ziel, während der andere die grobe Einstellung mit dem Lafettenschwanz gibt. Um der Truppe und den Kanonen möglichst viel Deckung gegen Sicht zu verschaffen, ist die Batterie am Waldrande aufgestellt worden.