Serie: Jagdstücke.

 

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Hirsch (Cervus elephas).

Er ist das größte Säugetier des deutschen Waldes und gefällt uns durch die Kraft seines Leibes und die ruhigen Bewegungen seiner Gliedmaßen. Auffallend an diesen Wiederkäuern sind das nackte Nasenende, die starken Wülste an den Hinterläufen, die Tränendrüsen und das Geweih. Dieses bildet sich jedes Jahr neu auf einem Stirnzapfen, der in der Jägersprache mit „Rosenstock“ bezeichnet wird. Die neuen Geweihbildung ist zunächst rundlich, von vielen Adern durchzogen und mit Haut und Haaren bekleidet. Erst wenn sich das Geweih völlig entwickelt hat, hört die Durchblutung auf, und das Tier „fegt“ nun an den Bäumen die Hauthüllen ab.

Der Elch /Alces machlis).

Zu den Hirscharten, die in den europäischen Ländern fast völlig ausgestorben sind, gehört das Elentier oder der Elch. Wir treffen ihn in Deutschland nur noch in Ostpreußen an, und außerdem kommt er noch vereinzelt in Rußland vor. Der Elch ist kürzer und plumper gebaut als der Hirsch und fällt besonders durch die eigentümliche lange Kopfform und seine Schnauze auf. Das Geweih zeichnet sich durch eine starke Schaufelbildung aus. Das Alter des Elentieres wird auf 16-18 Jahre geschätzt. Der Elch verteidigt sich heftig gegen Überfälle von Bären und Wölfen und kann auch dem Jäger, welcher ich angeschossen hat, außerordentlich gefährlich werden. Die Lieblingsnahrung sind junge Blätter, namentlich von der Werftweide.

Das Reh (Capreolus caprea).

Das schöne, scheue Geschöpf des Waldes erreicht mit etwa 11/2 Jahren seine normale Größe. Besonders auffallend sind die edelgebildeten Ohren und die sanften braunen Augen. Es erscheint äußerlich ungeschwänzt und wechselt im Verlaufe des Jahres auch seine Färbung. Alle Rehe sind durch ein nervöses Minenspiel ausgezeichnet. Außer der rötlichen Tönung des Haarkleides kommen auch noch schwarze, gescheckte und sogar weiße Tiere vor. Wie bei allen Hirscharten, so trägt auch das männliche Tier ein Gehörn. Nach diesem Kopfschmuck das Alter feststellen zu wollen, wäre verfehlt. Dem Jäger gelingt das nur durch eine Untersuchung des Gebisses-.

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Wildschwein (Sus scofa).

Das Wildschwein kommt vereinzelt noch in den Wäldern Europas vor, und es wird auch gegenwärtig in verschiedenen deutschen Forsten gehegt. Im Sommer erscheint es dunkelbraun bis rot, im Winter fehlt seine Färbung mehr ins Grau über. An den Jungtieren, den Frischlingen, sind die dunklen Striche auf hellem Grunde auffallend. Die Körpergestalt ähnelt im allgemeinen dem Baue des Hausschweines, nur der Kopf ist etwas anders geformt. Der Rüssel erscheint sehr muskulös und eignet sich vorzüglich zum Aufwühlen des Bodens Der Jäger nennt die gefährlichen Eckzähne des Keilers (=männliches Tier) „Gewehre“. Im Alter krümmen sich die Hauer und sind nicht mehr so wirksame Waffen.

Auerhahn (Tetrao urogallus).

Das Liebesspiel der Auerhähne, die Balz, setzt in den ersten Frühlingswochen ein. Die älteren Hähne beanspruchen ein größeres Gebiet von ungefähr 400 Schritt für sich und lassen keinen Nebenbuhler aufkommen. Hier sucht sich das Tier eine alte Kiefer heraus, die einen möglichst freien Überblick nach der Morgensonne gestattet. Ende April ist die Hauptbalz. Das Liebesspiel wiederholt der Hahn des Morgens oft mehrere Hundertmal. Eigenartig ist die Tatsache, daß der schleifende Hahn bei seinem Spiele auf einige Augenblicke völlig taub ist und in diesem Zustand ohne Mühe vom Jäger abgeschossen werden kann. Das Weibchen brütet seine Eier (12 Stück) in einfachen Bodenmulden. Die Jungen kriechen nach Verlauf von vier Wochen aus.

Das Birkhuhn (Tetrao tetrix).

Das Birkhuhn ist ein naher Verwandter vom Auerhahn, lebt aber auf anderen Plätzen. Es bevorzugt Mischwald mit moorigen Wiesen und dichtem Buschwerk. Es  schätzt aber auch heidiges Land und vor allem die liebliche Birke. Dabei wechselt es oft seinen Standort und in Höhen von 2000 m über dem Meeresspiegel noch angetroffen. Das Liebesspiel des Birkhuhns, die Balz ähnelt dem Spiele des Auerwildes. Allerdings balzen die Hähne immer auf dem Boden Während des Liebesspieles sind die Vögel unvorsichtig und werden oft vom Jäger niedergestreckt.