Serie: Lustiges aus dem Tierreich.

  

Bild 1 Bild 2 Bild 3
Sommerfest.

So ein Fest war schon lange nicht mehr da. Alle Tiere haben für diesen Abend Frieden und Freundschaft geschlossen und vertragen sich glänzend. So ein Betrieb! Der Esel an der Theke hat den ganzen Abend alle Hände vol zu tun, um für all die durstigen Kehlen das edle Naß herbeizuschaffen. Na aber für manche wirds ja aber auch Zeit, daß sie aufhören! Die arme Frau Hase! Immer muß sich der Mann gleich so betrinken! Nun kann sie ihn durch den ganzen Wald auf dem Schubkarren nach Hause fahren. Und der Igel - na, das hat er nun davon! Geschieht ihm recht, daß ihn der Laubfrosch auslacht. Sieh mal Herr, Rehbock! Nun hat er sich endlich so viel Mutangetrunken, daß er sich Fräulein Reh erklärt! Da wollen wir nicht stören!

Waldkonzert.

Das ist eine Kapelle allerersten Ranges. Wenn eben Meister Frosch so etwas in die Hand nimmt, dann bekommt das Ganze totsicher den richtigen Schwung. Denn schließlich ist er eben doch Fachmann für gute Musik, das liegt bei der Familie so im Blut. Man sieht ja, die Flöte und das Violoncello sind auch mit Verwandten besetzt. Und so ein Geiger wie Herrn Grille hat ja auch nicht jedes Orchester. Aber natürlich, die Herren von der Kritik haben ja immer was auszusetzen. Ein eingebildeter Mensch, dieser Herr Wiedehopf! Hoffentlich lassen sich die anderen nicht irre machen!

Kasperletheater.

Wenn einmal Theaterabend im Walde ist, dann kommt alles herbei, was da kreucht und fleucht, da könnt ihr euch darauf verlassen. Alle sind gekommen, der Bär in seinem neuen Überzieher, das Wildschwein, auch zwei Gänseweiber, die eigentlich auf den Markt wollten, der gescheite Rabe, Rechtsanwalt im Zivilberuf, sogar Fräulein Eidechse mit zierlichem Sonnenschirm und der Hirschkäfer, der ja überall dabei sein muß und es immer eilig hat. Das wolle alle sehen, wenn der Spieß einmal umgedreht wird und der Bär auf den Jäger schießt. Besonders der Hase ganz vorn in der ersten Reihe weiß gar nicht was er tun soll vor Vergnügen über diese köstliche Szene. "Wenns doch nur immer so wäre!" schreit er voll Freude.

Bild 4 Bild 5 Bild 6
Waldfest.

Kinder, Kinder, so ein schönes Waldfest gibts auch nicht alle Tage! Das läßt sich das Wildschwein nicht zweimal sagen. Auch Herr Hirsch und Herr Bär, der in Festuniform erschienen ist, stoßen immerzu an. Die können eben mehr vertragen als der Kater; der hat schon zuviel weg und ist bereits in sanften Schlaf verfallen. Das schöne Bier hat er auch umgeschmissen, schade drum! Na, unser Kater wird ja morgen einen Kater haben! Und hinten am Schießstand herrscht auch lebhafter Betrieb, jeder will gern auf die Jägerfigur schießen und sie möglichst mitten ins rote Herz treffen. Herr Hase schreibt die Treffer genau auf, wegen der Preisverteilung, die nachher stattfindet.

Familienbad.

Die neueste Errungenschaft im Tierreich ist das Familienbad. Einfach großartig hat sich diese Einrichtung bewährt. Den Elefanten und die beiden Herren Nilpferde kann man jeden Tag da treffen. Besonders wenn wenn das schlanke Fräulein Krokodil auch da ist, daß sich jetzt einen neuen dunkelblauen Strandanzug zugelegt hat.  Da sind die alten Onkels überhaupt nicht mehr wegzubringen, sie plaudern und kichern den ganzen Tag mit der koketten Dame am Strand. Und natürlich ist Frau Ente im grünen ausgeschnittenen Schwimmanzug auch immer da, ebenso wie Storchs und Truthahns. Na, und der gute Onkel Bär, der muß natürlich überall sein, wo es Spaß gibt; fürs Wasser schwärmt er sonst eigentlich gar nicht, denn er macht sich den Pelz nicht gern naß. Ins Tiefe können den keine zehn Pferde bringen. Er sitzt immer bloß am Rand und lacht schrecklich, wenn sich die anderen vollspritzen.

Wintersport.

Auch im Walde hat es sich herumgesprochen, daß der Wintersport eine höchst gesunde und schöne Sache ist. Insbesondere Schlittenfahren erfreut sich größter Beliebtheit. In großem Tempo sausen die Hasenkinder auf ihren Rodelschlitten den Berg herunter. Der Onkel Bär natürlich stört die Sache etwas. So plump wie er ist, saust er direkt in einen Hasenschlitten hinein, daß die Funken stieben und alles kopfüber purzelt. Da kann doch das größte Unglück passieren! Meister Isegrimm ist allen anderen immer eine Nasenlänge voraus. Er hat sich Ski angeschafft! Und das Wildschwein hat natürlich wieder das angenehmste Geschäft übernommen: die Würstelbude!