Serie: Balkanvölker

  

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Montenegro.

Montenegro bedeutet wildes Gebirge. Durch dieses Land zieht sich eine Reihe meist wasserarmer Gebirgszüge. Nur am Nordufer des Skutarisees ist die Gegend fruchtbarer. Die Montenegriner sind ein mutiges, kriegerisches Volk. Sie ernähren sich in der Hauptsache durch Viehzucht. Da die Unwegsamkeit der Landschaft ein rasches eindringen der Kultur verhindert, gibt es auch nur wenig Eisenbahnen. Unser Bild zeigt die Schwierigkeit eines Warentransportes. Auf gefährlichen Engpässen müssen die Güter durch Trägerpferde befördert werden

Albanische Räuber.

Von allen Völkern stehen die Bewohner des westlichen Balkans, die Albanier, auf der niedrigsten Stufe. Sie sind in viele Sippen zersplittert und bekämpfen sich auch heute noch gegenseitig. Nur eine grosse Gefahr bringt die Stämme zuweilen zu gemeinsamer Handlung. Albanien ist gegenwärtig ein selbständiger Staat, dessen ruhige Entwicklung aber durchaus nicht sicher steht. Mordtaten kommen hier sehr häufig vor und auch die grausame Sitte der Blutrache erfordert alljährlich ihre Opfer. 

 Griechenland.

Die Griechen sind die Nachkommen jenes alten Kulturvolkes, dessen Kunstwerke und Baudenkmäler teilweise noch bis zum heutigen Tage erhalten sind und unsere Bewunderung finden. Die einst so mächtige Nation aber ist heute zu einem unbedeutendem Stamm herabgesunken. Die Griechen leben in ärmlichen Verhältnissen meist als Landleute dahin. Ihre Häuser sind aus grossen Steinen aufgebaut und mit flachen Dächern versehen. Die Wohnung besteht oft aus einem einzigen Raume, der Menschen und Tiere beherbergt.  Aus getrockneten Weintrauben stellt der griechische Bauer die bekannten kleinen Rosinen, die Korinthen her.

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Türkei.

Unsere Abbildung führt uns in den Hafen von Konstantinopel, der einstigen Hauptstadt des Türkischen Reiches. Lastträger schleppen auf ihrem Rücken die Wahren aus den Kähnen in die Lagerhäuser. Wir erblicken in den Türken oder Osmanen einen Menschenschlag mit schönen Gliedern und edlen Gesichtszügen. Die heutige Türkei freilich hat mit den Gebräuchen der alten Zeit gebrochen und ist im Begriff, sich zum modernen Kulturstaat zu entwickeln. Der Fez ist verschwunden, die Harems mussten aufgelöst werden, und den Frauen wurde strengstens untersagt, ihre Gesichter zu verschleiern.

Bulgarien.

Die Bulgaren sind ein reines Bauernvolk. Die Industrie ist dort noch wenig entwickelt. Auch in der Gärtnerei sind viele Leute beschäftigt. Die Gegend von Kazanlik und Korlovo ist der Mittelpunkt der berühmten Rosenzüchterein. Man erntet die duftenden Blüten in ungeheuren Mengen, um aus ihnen das wertvolle Oel zu gewinnen, dessen Wohlgeruch hoch geschätzt ist. Die Tracht der Bulgaren ähnelt der Russischen. Die bunten Muster der Blusen geben häufig auch unserer Mode vortreffliche Vorbilder.

Rumänische Dorfstrasse.

Die Rumänen, auch Walachen genannt, sind die Bewohner des nördlichen Donaugebietes am schwarzen Meere. Der Rumäne ist von rascher Auffassungsgabe und sehr klug. Man rühmt seine heitere Sorglosigkeit, seinen Witz, seine Geduld und Demut. Die Nahrung des Bauern besteht meist aus Maismehlbrei. Dazu wird Zwiebel, Obst oder Käse genossen. Fleisch isst man seltener. Die Arbeitskleidung wirkt sehr einfach, doch bei Festlichkeiten wird oft grosser Prunk entfaltet. So bescheiden wie der Rumänische Landsmann lebt, um so verschwenderischer ist die städtische Bevölkerung.