Serie: Blumen.

  

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Schneeglöckchen (Galanthus nivalis).

Zuweilen ist die eisige Schneedecke noch nicht einmal abgeschmolzen, da schauen bereits die weißen Sternchen des Schneeglöckchen hervor. sie können so früh zur Blüte gelangen, da ihnen die Zwiebel als Vorratskammer alles das spendet, was sie zur Entwicklung brauchen. Die länglichen, weißen Blütenhüllblätter bilden eine zierliche Glocke, die nahe der Spitze noch mit einem grünen Band geschmückt ist. Jeder Schaft trägt nur immer eine Blüte. Das Schneeglöckchen findet sich sowohl im Garten sowie auch im Freien. Eine nahe Verwandte des Schneeglöckchens ist die Frühlingsknotenblume, auch Märzbecher genannt, die in unseren Laubwäldern und Hainen noch sehr häufig anzutreffen ist.

Maiglöckchen (Convallaria majalis).

Welches Kind kennt nicht die süß duftende Maiblume oder Zauke, die wie im Lenzmonat in unseren Laubwäldern pflücken? Das zarte Blümchen ist über die ganze Erde verbreitet und gedeiht auch in Asien und Nordamerika. Aus je zwei Blättern treibt ein Stiel mit der nach einer Seite gerichteten Blütentraube. In den letzten Jahren hat man auch in Deutschland große Treibhäuser für die Zucht der Maiblume eingerichtet, die von hier aus während des Winters als Schnitt- und Topfware in den Handel kommt. Alle teile der Pflanze sind giftig, die Kinder sollen den Stengel ja nicht kauen.

Schwertlilie (Iris).

Zur Familie der Schwertlilien rechnen wir allein in Europa 180 verschiedene Arten. Wir kennen aus unseren Gärten die violetten, duftenden "Fledermäuse" oder stoßen bei Spaziergängen auf die in Tümpeln wachsende bartlose gelbe Wasserschwertlilie. - Es gibt eine andere Art deren wohlriechende Wurzel als "Veilchenwurzel" in den Handel kommt und verarbeitet wird zu Zahnpulver, Brusttee, Parfüm und Schminke. - Einige Schwertlilien spielen als Arznei in der Tierheilkunde eine wichtige Rolle.

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Veilchen (Viola odorata).

In 300 Arten ist das bescheidene Veilchen über die ganze Erde verbreitet. Allein in Deutschland werden 20 verschiedene Pflanzen gezählt. Wir treffen es im Sumpfe, auf torfigen Wiesen, auf Hügeln, an Hecken und im Walde. Überall passt sich das Gewächs mehr oder weniger an seine Umgebung an. Das anspruchslose Blümchen vermehrt sich sowohl durch Samen als auch durch kriechende Ausläufer (s. Erdbeere). Meist sind die Blüten dunkelviolett gefärbt, doch es kommen auch rose oder weiße Veilchen vor. Das Veilchen gehört zu den zeitigen Frühlingspflanzen und wird von den Kindern zur Osterzeit wegen des zarten Duftes gern gepflückt. In Südfrankreich und Italien stellt man aus den Veilchenblüten Parfüm her (Veilchenfelder).

Stiefmütterchen (Viola tricolor).

Das wilde Stiefmütterchen oder Freisamkraut ist eine Art des "Gespornten Veilchens". Auf Aeckern, Wiesen und Brachland wuchert es als Unkraut und wird für die Apotheken gern als Blutreinigungstee gesammelt. Aus dieser Art hat man in den Gärten durch verschiedene Kreuzungsversuche mit verwandten Pflanzen die bekannte großblumige Art gezüchtet. Wir benutzen die mannigfaltigen, farbenschönen Blüten gern bei der Bepflanzung der Anlagen unserer Großstädte. Ueber die Erklärung des Namens "Stiefmütterchen" gehen die Ansichten auseinander.

Vergißmeinnicht (Myosotis palustris).

An feuchten Stellen der Wiese pflücken unsere Kinder gern das Sumpfvergißmeinnicht. Es hat etwas größere Blüten, während auf den Feldern manchmal Arten anzutreffen sind, die nur winzig blaue Krönchen aufweisen. Die grüßten Blüten aber besitzt das Waldvergißmeinnicht. Die blauen Sterne haben einen Durchmesser von 1 cm und duften auch sehr lieblich. Da das Vergißmeinnicht außerordentlich anspruchslos ist, füllen wir unsere Gartenbeete damit oder benutzen das Blümchen auch als Einfassung. Im Volksmunde spielt das Vergißmeinnicht eine Rolle ais Zeichen der Liebe und Treue.