Serie: Bürgerwehr in der guten alten Zeit.

  

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 Eine Prise gefällig?

Die gute, alte Zeit! Da gab´s noch keine Sorgen um die hohe Politik, als die Bürgergarde für die Ruhe in der Stadt sorgte. Jeder tat gewissenhaft, aber hübsch gemütlich seine Pflicht. Unser Bild zeigt den Wache haltenden Gardisten, den wohlhabenden Fleischermeister in der Stadt und den kontrollierenden Herrn Leutnant, den fleissigen Schuhmachermeister, wie derselbe schmunzelnd von seinem Untergebenen den duftenden Schnupftabak entgegen nimmt.

 Posten-Revision.

Der Schneidermeister Lehmann hat Wache. Da muss man sich´s gemütlich machen. In der Patronentasche werden leckere Würstchen verstaut, in der Ecke des Schilderhauses aber steht der gefüllte Masskrug, um den Durst zu löschen. Da naht der gestrenge Herr Major. Schnell erweist Lehmann  die Ehrenerweisung, aber schon hat Spitz die duftenden Würste entdeckt und lässt sie sich zum Entsetzen des armen Gardisten gut schmecken. So sehr der Herr Major auch wettert, sein Spitz hat kein Militärisches Pflichtbewusstsein.

Posten-Frühstück.

Wer arbeitet, muss auch essen. Das Gewehr an´s Schilderhaus gelehnt hat sich der Gardist  auf der neben demselben stehenden Bank recht gemütlich niedergelassen und geniesst mit behagen sein Frühstück. Molly, sein Haushund, hat ihm einen Besuch abgestattet und erhält aus Dankbarkeit das, was der Herr Gardist übrig lässt.

 

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Alarm.

Trommelwirbel durchzieht die Strassen der Stadt. Das bedeutet Alarm. Da muss jeder antreten, der zur Bürgerwehr gehört. Weg von der Arbeit! Hinein in die Montur! Und nun so schnell wie möglich zum Sammelplatz! Der Herr Kommandant will Gefechtsexerzieren abhalten. Aber, o weh! Der Steiner Emil hat statt des Helms den grauen Cylinder aufgesetzt, und der Frieder Adolf hat statt der Flinte den Regenschirm erwischt. Es ging aber auch alles zu schnell!

Gefechtspause.

Der Kommandant hat seine Gardisten tüchtig üben lassen. Nun kommt die lang ersehnte Gefechtspause, die bei jeder militärischen Übung das wichtigste Ereignis bildet. Die Marketender verkaufen, was der Leib braucht, und man lagert sich, um gemütlich zu schmausen oder, wie unser Bild uns zeigt, einen richtigen Skat zu spielen. Der Mensch will eben auch seine Ruhe haben.

Zu Hause.

Der reiche Bäckermeister Schulze ist von der anstrengenden Gefechtsübung heimgekehrt. Er sitzt mit seiner Frau behaglich unter der grossen Linde im Garten und lässt sich die Pfeife recht wohl schmecken. Da naht´s mit festem Schritt und Tritt, sein Söhnchen ist es, das des Vaters Helm aufgesetzt und den Säbel umgehängt hat. Es grüsst militärisch und marschiert weiter: „Wer will unter die Soldaten, der muss haben ein Gewehr!“