Serie: Die Legende der heiligen Elisabeth

  

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Elisabeth, Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, ist eine der edelsten Frauengestalten der deutschen Geschichte. Die Sage von ihren Wundern und Werken, edelster Barmherzigkeit ist unvergessen und mit dem höchsten Zauber mittelalterlicher poetischer Verherrlichung umkleidet.

Als sie sich einmal zum Festmahl begeben wollte, lag auf der Treppe ein alter, frierender Mann, dem sie, von Mitleid gerührt, ihren Mantel gab. Als sie ihr Gatte nach dem Mantel fragte, (die Sitte erforderte es, beim Mahl im Mantel zu erscheinen) antwortete sie; „In meiner Kammer, Herr.“ Als man dieserhalb nachsah, lag ein wunderschöner, mit Sternen bestickter Mantel dort.

Am Fusse der Wartburg wird noch heute der Elisabethbrunnen gezeigt, zu dem Elisabeth täglich hinunterging, um die dort versammelten Armen, Kranken und Kinder zu pflegen und zu beschenken. Man sagt, Kranke von ihrer Hand berührt, wurden wieder gesund.

Ihr Gemahl, Ludwig von Thüringen, durch Verleumdungen seiner Umgebung aufgestachelt, verbot ihr diese Mildtätigkeit. Als sie sich heimlich einmal von der Burg entfernt hatte, um unter die Armen Brot zu verteilen, kam plötzlich der Landgraf angeritten. Erschreckt versteckte sie die Brote unter ihrem Gewand. Als Ludwig fragte, was sie verberge, antwortete sie; „Blumen“. Und wie sie auf Ludwigs Geheiss das Kleid öffnete, hatten sich die Brote in Rosen verwandelt.

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Ludwig, ihr Gemahl, schloss sich unter Kaiser Friedrich II. dem Kreuzzug an. Als Elisabeth von ihm Abschied nahm, ahnte sie nicht, dass sie ihn nicht wiedersehen würde, denn er starb, ehe er das gelobte Land erreicht hatte, 1228 in Otranto.

Elisabeth widmete sich von nun an nur noch der armen und leidenden Menschheit und ihre Wunder und Werke edelster Barmherzigkeit sind unzählbar. Ihr Schwager, Heinrich Raspe, sah mit Neid und Missgunst, wie Elisabeth nach und nach alle ihre Reichtümer fortgab. Nachdem sie von ihm viele Drangsale hatte erdulden müssen, vertrieb er sie schliesslich mit ihren drei Kindern von der Wartburg.

Elisabeth liess sich in Marburg ni9eder, wo sie selbst kümmerlich lebend ihre mildherzige Tätigkeit weiter ausübte. Als sie starb, beweinte sie das ganze Volk. Sie wurde gekrönt und heilig gesprochen und ihr Name wird für immer in der deutschen Geschichte und Sage weiter leben.