Serie: Federwild "Hühner".

 

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Balzender Auerhahn (Tetrao urogallus).

Der Bild des Hahnes während seines eigenartigen Spieles nennt der Jäger die Balzerei. Man unterscheidet 4 Teile: Zuerst hört man das „Knappen“. Das ertönt hintereinander mit Unterbrechungen und klingt, als wenn zwei Stöcke zusammengeschlagen werden. Dann folgt als der zweite Teil das etwas leisere „Trillern“. Nun ertönt als dritter Teil der Hauptschlag, der uns an das Geräusch einer entkorkten Flasche erinnert. Den Schluß der Balzerei bildet das Schleifen. Dabei glauben wir das Schärfen einer Sense zu vernehmen. Die Stimme des antwortenden Weibchen klingt wie das Gackern einer Henne.

Haselhuhn (Tetrao bonasia). 

Das Haselhuhn ist das kleinste Waldhuhn Europas. Es bevorzugt den Mischwald, da es sich hier vor großer Hitze und starker Kälte genügend  schützen kann und außerdem reichliche Nahrung findet. Es frißt in der Hauptsache Beeren und zarte Knospen. Zu seinem Wohlbefinden ist allerdings auch sandiger Boden notwendig; denn es braucht häufig Sandbäder. Wir treffen das Haselhuhn in unseren deutschen Mittelgebirgen und in den Ausläufen der Alpen an. Auch der Haselhahn treibt ein Liebesspiel, eine Balz. Der Schauplatz dieser Spiele liegt allerdings dicht am Nistplatz des Pärchens – nicht weiter davon entfernt, wie beim Auer- oder Birkenwild.

Stechende Schnepfen (Scolopax rusticula).

Die Schnepfen sind verhältnismäßig plumpe Vögel mit kurzem dicken Hals. Auffallend ist der lange am Ende flachgedrückte Schnabel mit der weichen, knopfartigen Spitze. Diese Vögel führen im weichen, feuchten Boden des Waldes ein ziemlich scheues Dasein. Nur gegen Abend treffen wir sie auf offenen Stellen und Waldwiesen an. Da die Schnepfe Insektenlarven, kleine Käfer, Schnecken und andre Schädlinge frißt, besitzt sie einen hohen Nutzwert im Haushalt der Natur. In der Balzzeit führen die Männchen heftige Luftgefechte auf. Sie „stechen“, heißt es in der Jägersprache.

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Kämpfende Birkhähne (Tetrao tetrix).

Zur Balzzeit im Frühling und zuweilen auch im Herbste, sind die Birkhähne besonders kampflustig. Das Birkhuhn besitzt gute Sinne, namentlich Gesicht und Gehör sind hervorragend entwickelt. Es ist ein geschickter Flieger, und das Tier versteht sich den Feinden immer durch die Flucht zu entziehen. Da es auch die Warnrufe anderer Waldbewohner beachtet, ist es für den Jäger nicht leicht, das scheue Tier zu überlisten. In der Balzzeit verhalten sich diese Hühner allerdings weniger vorsichtig. Birkwild fliegt nicht in langen Ketten auf, wie beispielsweise die Rebhühner, sondern meist paarweise hintereinander. Das Fleisch des Birkwildes wird zur Herbstzeit in den nordischen Ländern wegen seines Wohlgeschmackes sehr geschätzt.

Fasan (Phasianus colchicus).

Diese Art erfreut uns durch den prächtigen Farbenreichtum des Federkleides. Der Vogel kam aus Westasien und der Gegend des Kaspischen Meeres zu uns. Allerdings wurde er schon in alter Zeit im Abendlande eingeführt. Auch die Römer haben ihn gekannt und als Feinschmecker sein Fleisch besonders geschätzt. Im Mittelalter wird er in den deutschen Wäldern angetroffen. Auch die Fürsten gaben sich später mit der Züchtung von Edelfasanen ab und setzt6en in ihren Wäldern oft Hunderte dieser prächtigen Vögel aus. – Eine Zähmung des Fasans gelingt nicht. Er sieht in jedem Menschen seinen Gegner.

Der Silberfasan. (Gennacus nycthemerus).  

Der Silberfasan, welcher den Fasanenhühnern zugerechnet wird, ist infolge seines einzigschönen Federkleides sehr geschätzt. Er kommt aus Südchina und gelangte erst in der neueren Zeit (17. Jahrh.) nach Europa. In Japan und China wird er als Hausvogel gehalten. Auch bei uns gewöhnt er sich rasch an die neue Umgebung. Er lebt sich im Hofe des Landwirts ein, kommt aber auch im Gebauer des Zoos gut fort. Das Aussetzen in den Wald ist allerdings nicht geglückt, weil das Silberkleid des Männchens alle Feinde anlockt.