Serie: Japanisches Volksleben.

  

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Marktszene in Nagasaki.

Der Markt von Nagasaki ist, wie stets in Seestädten, sehr reich beschickt. Nicht allein seßhafte Händler Händler in leichten Bambus- und Papierhäusern sind in großer Anzahl vertreten, sondern auch herumziehende beleben die Straßen. Ganz besonders sind es die Gemüsehändler, welche den Fremden auffallen. Sie bringen ihre gesuchte Ware in Körben zur Stadt, welche an den Enden einer Bambusstange aufgehängt sind, diese letztere balancieren sie auf der Schulter und rufen aus, was sie verkaufen. Ton und Lackwaren fehlen niemals, da ihre  Herstellung eine vornehmliche Tätigkeit der Landeskinder ausmacht.

Tätowierter Post-Eilbote in Tokio.

Die Post ist in Japan gut und fast völlig nach europäischem Muster eingerichtet. Einige Besonderheiten haben sich aber erhalten, so z.B. der Eildienst. Diesen versehen Schnelläufer, welche in einem Lande, in dem man zum Ziehen von Karren auch Menschen verwendet, nicht selten sind. Sie sich derartig geübt, daß ein Reiter nicht mehr leisten könnte. Die Eilboten sind bis auf einen Hüftschutz unbekleidet und über den ganzen Körper tätowiert; an einer Stange, welche sie auf der Schulter tragen, ist das Briefsäckchen befestigt. Unser Bild zeigt einen solchen Leichtfuß, wie er über eine Fußgängerbrücke in Tokio eilt

Fusiyama-Pilger an den Shiraito-Fällen.

Der Fysiama ist der heilige Berg der Japaner. Zu ihm pilgern ungezählte Scharen, welche in Anbetung der Naturschönheiten zu seinen Füßen verweilen, das Wasser der Quellen trinken und im Schatten der Koniferen von ihren Wanderungen ausruhen. Nach vorschriftsmäßig verrichteter Andacht drückt

Der Geistliche einen roten Stempel auf das weiß Gewand des Gläubigers; je mehr solcher Stempel ein Gewand aufweist, desto höher das Ansehen des Trägers unter seinen Glaubensgenossen.

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Eine Japanerin bei ihrer Toilette.

Die Toilette nimmt im Leben der Japanerin einen ebenso großen Aufwand an Zeit in Anspruch wie bei ihren europäischen Schwestern, ja fast noch mehr. Ist doch der komplizierte Kopfputz nur  mühsam herzustellen und das Schmi9nken erfordert auch Zeit. Unser Bild zeigt eine vornehme Dame in ihrem Schlafgemach. Soeben ist die letzte Schildpattnadel in dem Haar befestigt worden und die Schöne beschaut sich im Spiegel, während eine Dienerin auf der Laute zu ihrer Unterhaltung eine Volksweise begleitet. Die zur Toilette benutzten Gerätschaften stehen auf dem Fußboden umher.

Alte Buddhabilder an einer Straße in Nara.

Auf der Insel Nippon liegt die frühere kaiserliche Residenz Nara, eine Stadt von ca. 23.000 Einwohnern, welche mit vielen alten Tempeln und Standbildern geschmückt ist. Zwei dieser letzteren sehen wer auf unserem Bilde dargestellt. Es sind Bronzefiguren, welche im Laufe der Jahrhunderte nichts von ihrer Verehrung eingebüßt haben, denn noch heute sind die meisten Japaner Buddhisten; ein kleiner Teil des Volkes bekennt sich zum Christentum. unter en altersgrauen Standbildern findet morgens der Blumenmarkt statt und die schönen Farben kommen dadurch erst recht zur Geltung.

Öffentliches Teehaus in Yikone.

Die öffentlichen Teehäuser nehmen in Japan einen hervorragenden Platz im Leben des Volkes ein. Sie sind Gasthäuser vornehmer und geringer Art und werden in vielen Fällen vom Staat selbst verwaltet. Die Teehäuser liegen dem feinen Geschmack der Japaner entsprechend, vielfach sehr malerisch, so daß ein Verweilen an solchen von der Natur4 bevorzugten Orten wohn zu den Genüssen gezählt werden darf. In ihnen führen die Geishas ihre berühmten Tänze auf, während das Auge des Gesetzes in Gestalt eines bewaffneten Jakonins auf Ordnung sieht.